Wie fotografiere ich für Social Media?

Fotos waren schon immer wichtig für Social Media – und die Bedeutung nimmt stetig zu. Doch die sinkende Aufmerksamkeitsspanne, die Reiz- und Informationsüberflutung sowie die verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkte der Plattformen, können eine Herausforderung für die Content-Creation darstellen.

In diesem Beitrag möchten wir dich in die Grundlagen der Fotografie einführen und dir erklären, was du für ästhetische und erfolgreiche Inhalte auf Social Media berücksichtigen solltest. 

Grundlagen Fotografie:

Bilder auf Social Media sollen nicht nur authentisch wirken, sondern Emotionen hervorrufen und die betrachtenden Personen in den Bann ziehen. Dass das gar nicht so leicht ist, wenn im Durchschnitt einem Post etwa 1,5 Sekunden Aufmerksamkeit gewidmet werden ist selbsterklärend. 

Zu Beginn können die Möglichkeiten der Kamera-Einstellungen überfordernd wirken: Blende, Belichtung und ISO? Bevor du startest solltest du diese drei Einstellungsvariablen kennen und verstehen:

Blende: Je weniger die Blende geöffnet ist (z.B. f16) desto geringer ist deine Tiefenunschärfe. Das bedeutet, dein gesamtes Foto ist scharf und Vorder-/Hintergrund sind optisch nicht getrennt. Je weiter die Blende geöffnet ist (z.B. f 1.4) desto größer ist die Tiefenunschärfe, also dein Vordergrund deutlich erkennbar im Fokus und der Hintergrund unscharf.

Belichtung: Die Belichtungszeit regelt die Schärfe deines fotografierten Objektes und kann richtig eingesetzt, tolle Effekte hervorbringen. Wenn du beispielsweise etwas fotografierst, das sich bewegt, solltest du eine möglichst kurze Belichtungszeit einstellen (z.B. 1/1000) um ein scharfes Bild zu kreieren. Wenn du eine Bewegung kunstvoll aufnehmen möchtest, wie das Fließen von Wasser oder Autolichter, solltest du eine lange Belichtungszeit wählen (z.B. 1/4) – hierbei ist es jedoch sinnvoll ein Stativ zu verwenden, sodass das Bild nicht verwackelt ist. 

ISO: Die ISO regelt in Kombination mit den zuvor beschriebenen Einstellungen die Belichtung und somit die Helligkeit deiner Aufnahme. Für AnfängerInnen empfehlen wir die ISO AUTO Funktion. Wenn du die ISO jedoch manuell einstellen möchtest, solltest du beachten, dass je höher die Zahl ist, desto mehr Rauschen wird dein Bild enthalten. 

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Erzähle Geschichten aus der richtigen Perspektive

„Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.“ – Robert Bresson

Die Perspektive spielt bei der Fotografie eine bedeutende Rolle, da es lediglich eine Situationsaufnahme und somit der Spielraum der Interpretation groß ist. Wir möchten dir im folgenden verschiedene Perspektiven und Einstellungsgrößen vorstellen und ihre Wirkung auf die BetrachterInnen erläutern. 

Perspektiven:

Normalperspektive: Zeigt das Objekt auf Augenhöhe und bezieht die betrachtende Person direkt mit ins Geschehen ein. Besonders für Portraits geeignet.  

Froschperspektive: Das Objekt wird von unten fotografiert, sodass es groß und mächtig wirkt. Die betrachtende Person fühlt sich klein und misst dem Motiv mehr Bedeutung bei. 

Vogelperspektive: Das Objekt wird von oben fotografiert und die betrachtende Person wird BeobachterIn der Situation. Diese Perspektive wirkt übersichtlich und distanziert BetrachterIn und Objekt voneinander. 

Einstellungsgrößen:

Die Einstellungsgrößen beschreiben in der Fotografie den Bildausschnitt. Das bedeutet zum Beispiel ob ein Objekt vollständig oder nur Details sichtbar sind. Diese Möglichkeiten haben unterschiedliche Wirkungen auf die BetrachterInnen. In der folgenden Übersicht haben wir dir diese kurz zusammengefasst:

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Proportional und harmonisch: Die goldene Faustregel

Der Goldene Schnitt ist eine Gestaltungsregel, die bereits seit vielen Jahrhunderten in verschiedenen Design-Möglichkeiten wie Architektur, Kunst – oder eben Fotografie angewendet wird. Er beschreibt die proportionale Aufteilung von Objekten (im Verhältnis von 1:1,618) und wird vom menschlichen Auge als besonders harmonisch empfunden. 

Für die Fotografie ist das relevant, um die im Fokus stehenden Objekte im Bildausschnitt so zu platzieren, dass es ästhetisch aussieht. 

Mobile first!

Social Media wird von rund 55% der Gesamtnutzer*innen über Smartphones konsumiert. Daher sollte deine Priorität bei der Erstellung und Aufbereitung von Content immer „Mobile first“ sein. Das heißt Querformat vermeiden und die Inhalte mit 9:16 oder 4:5 möglichst Bildschirm-füllend gestalten. Pro Tipp: Fotografiere im Hochformat um dir komplizierte Nachbearbeitungen zu ersparen!

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Welches Format für welche Plattform?

Durch die plattformspezifischen Schwerpunkte, solltest du verschiedene Dinge beachten, um deinen Content so Zielgruppen-gerecht und ansprechend, wie möglich, zu gestalten. 

Instagram: Diese Plattform bietet Platz, für high-quality Content und ausdrucksstarke Bilder. Veröffentlichen solltest du die Bilder in 4:5, im Profilgrid werden die Inhalte 1:1 zugeschnitten. Wenn du etwas in deiner Story veröffentlichen möchtest, solltest du dies im Format 9:16 tun.

Facebook: Die Formate sind hier vergleichbar mit denen für Instagram. Der Fokus liegt jedoch auf persönlichem und eher „amateurhaften“ Content und keinen hochaufgelösten Fotografien. Achte also hier darauf verschiedene Gefühle oder Geschichten mit deinen Bildern darzustellen. 

Pinterest: Als kreativ-Plattform für Inspiration, Gestaltung u.Ä. legt Pinterest einen Schwerpunkt auf ästhetische Inhalte. Deine Bilder können bunt, ausdrucksstark oder emotional – ganz nach deinem persönlichen Stil. Das Standard-Pin-Format ist 2:3.  

LinkedIn: Auch auf dieser Business-Plattform sind Bilder erwünscht. Dabei sind sowohl Standard-Formate wie 4:5 oder 1:1 als auch Link-Teaser (1200x627 Pixel) möglich. 

Fazit:

Fakt ist: Bildcontent ist für Social Media zentral. Dabei solltest du darauf achten, dass deine Inhalte zielgruppengerecht, ästhetisch und aktivierend sind. Mithilfe der verschiedenen Grundlagen, die wir dir vorgestellt haben, kannst du Gestaltungsmerkmale anwenden, die ansprechend sind. 

Alles in einem können wir aus eigener Erfahrung sagen: Die Übung macht's! Erwarte nicht von Anfang an perfekte Shots, es ist viel wichtiger zunächst ein Gespür für verschiedene Inhalte zu bekommen. 

In verschiedenen Beiträgen haben wir dir außerdem zusammengefasst, wie du guten Content erstellst und planst oder auch eine Auflistung verschiedener Content-Ideen

Viel Spaß beim kreativ werden! 

Dein UNVERZICHTBAR-Team.

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